Manchester United englischer Fußballverein

Manchester United (offiziell: Manchester United Football Club) - auch bekannt als Manchester Utd., Man United, United, Red Devils - ist ein 1902 gegründeter englischer Fußballverein aus Manchester, der aus dem 1878 gegründeten Klub Newton Heath hervorging. Mit 20 Meistertiteln ist Manchester United englischer Rekordmeister und gemeinsam mit dem FC Arsenal Rekordpokalsieger mit 12 Siegen im FA Cup.

Als einem der größten und meist unterstützten Vereine Englands gelang es United, in den 1990er Jahren und zum großen Teil seit 2006 unter dem Trainer Alex Ferguson eine nationale Dominanz zu errichten, wie sie zuletzt der FC Liverpool Mitte der 1970er und Anfang der 1980er Jahre erreicht hatte, woraus sich auch eine starke Rivalität zwischen den beiden Klubs entwickelte. Mit dem Gewinn des Triple 1999 wurde der Höhepunkt dieser Ära erreicht.

Mit einem Jahresumsatz von rund 519,5 Millionen Euro ist Manchester laut Deloitte der umsatzstärkste Verein Englands. Weltweit wird Manchester hier nur von Real Madrid und dem FC Barcelona überboten (Stand Saison 2014/15).

Geschichte

Die Anfänge (1878-1945)

Manchester United wurde 1878 als Newton Heath L&Y Railway Football Club von einer Gruppe Arbeitern gegründet, die auf dem Bahnhof in Newton Heath arbeiteten. Anfangs wurden so Spiele gegen andere Abteilungen der LYR (Lancashire and Yorkshire Railway) oder andere Eisenbahnfirmen abgehalten. Als 1888 die Football League gegründet wurde, hielt sich Newton Heath mit einem Eintritt in die Liga zurück, da man sich als nicht gut genug erachtete. Dieser Schritt wurde schließlich vier Jahre später nachgeholt. In den kommenden Jahren machten dem Verein allerdings finanzielle Probleme zu schaffen, welche am Anfang des neuen Jahrhunderts eskalierten und der Konkurs unabwendbar schien. Jedoch bewahrte John Henry Davies, ein örtlicher Brauereibesitzer, den Verein vor dem Aus. Die Legende besagt, dass Davies von den finanziellen Problemen des Vereins erfuhr, als er den Hund des damaligen Mannschaftskapitäns Harry Stafford fand. Die Unterstützung von Davies führte nicht nur zu einem Namenswechsel, welcher am 28. April 1902 auf Wunsch von Davies in Manchester United erfolgte, sondern auch zur Änderung der Vereinsfarben von Gold/Grün zum heutigen Rot/Weiß. Als Alternativen zu Manchester United waren noch die Namen Manchester Central und Manchester Celtic im Gespräch. Nachdem man in den Jahren 1903/04 und 1904/05 knapp am Aufstieg in die höchste Spielklasse scheiterte, gelang 1905/06 nach 12-jähriger Abstinenz der Aufstieg in die First Division. Schon zwei Jahre später konnte so die erste Meisterschaft gefeiert werden, 1911 folgte bereits der zweite Meistertitel. Auch das jeweilige Charity Shield konnte gewonnen werden. Mit dem Sieg im FA Cup 1909 gegen Bristol City durch einen Treffer von Sandy Turnbull konnte auch der erste Pokalsieg markiert werden.

In den folgenden Jahrzehnten blieben weitere Erfolge aus. Zwischenzeitlich stieg der Klub in die Second Division ab, ein Abstieg in die Third Division wurde nur knapp vermieden. Erst 1938 gelang die Rückkehr in die First Division.

Die Busby-Ära (1945-1969)

Mit der Berufung von Matt Busby als Trainer begann 1945 eine neue Ära für den Verein. In den ersten drei Nachkriegsspielzeiten erreichte Manchester United den zweiten Platz. 1948 holte der Klub mit dem FA Cup den ersten Titel nach langer Pause. 1952 folgte die dritte englische Meisterschaft. Busby setzte auf eine konsequente Jugendarbeit, was dem Team den Spitznamen „Busby Babes“ einbrachte. Nach mittelmäßigen Platzierungen gelang 1956 der erneute Gewinn der Meisterschaft, bei der das Durchschnittsalter der Mannschaft 22 Jahre betrug. 1957 wurde Manchester United zum ersten englischen Vertreter im Europapokal und erreichte das Halbfinale.

1958 ereignete sich die bisher größte Tragödie der Vereinsgeschichte: Am 6. Februar flog die Mannschaft von einem Europacupspiel gegen Roter Stern Belgrad (3:3 nach 3:0-Führung) mit dem British-European-Airways-Flug 609 in die Heimat, als das Flugzeug beim Start nach einer Zwischenlandung auf dem Flughafen München-Riem während eines Schneesturms verunglückte. Acht Spieler starben, zwei erlitten Verletzungen, die ihr Karriereende bedeuteten. Unter den Toten waren unter anderem Roger Byrne, Tommy Taylor und Duncan Edwards, der zwei Wochen nach dem Absturz seinen schweren Verletzungen erlag. Der 21-jährige Edwards wurde damals als eines der größten englischen Talente gehandelt, den viele Experten auf dem Weg zu einem der größten Spieler Englands sahen. Unter den Verletzten waren unter anderem Bobby Charlton, Bill Foulkes und Torhüter Harry Gregg, der sich besonders bei der Bergung der Verletzten nach dem Unglück hervortat.

Nach seiner Genesung übernahm Busby das Traineramt erneut. Er musste das Team komplett neu aufbauen und kaufte deshalb einige namhafte Spieler ein. 1963 konnte der FA Cup gewonnen werden, 1965 und 1967 wurde Manchester United englischer Meister. 1968 wurde nach Siegen über Hibernian Edinburgh, den FK Sarajevo, Górnik Zabrze und Real Madrid das Finale des Europapokals der Landesmeister erreicht. Am 29. Mai wurde Benfica Lissabon im Wembley-Stadion mit 4:1 nach Verlängerung geschlagen. Ein Jahr später trat Busby als Trainer zurück.

Krise und Rückkehr des Erfolgs (1969-1986)

In den folgenden Jahren geriet der Verein in eine schwere Krise. Verschiedene Trainer konnten ihn nicht zurück auf die Erfolgsspur führen. 1974 stieg Manchester United in die Second Division ab, worauf aber der direkte Wiederaufstieg gelang. 1976 wurde das Finale des FA Cup erreicht, den der Verein im darauffolgenden Jahr gewinnen konnte. Nachdem bis 1981 kein Titel mehr errungen werden konnte, wurde Ron Atkinson der neue Trainer. Mit dem Einkauf von Bryan Robson für 1,5 Millionen Pfund wurde ein britischer Rekordtransfer getätigt. Weitere Transfers folgten und mit ihnen kam der Erfolg zurück. Nach zwei Triumphen im FA Cup 1983 und 1985 wurde Manchester United in der Saison 85/86 nach 10 siegreichen Spielen zum Saisonauftakt Favorit auf den Meistertitel. Die Mannschaft brach jedoch ein und wurde nur Vierter. Nachdem in der folgenden Saison der Abstieg drohte, wurde Atkinson frühzeitig entlassen.

Die Ära Ferguson (1986-2013)

Die Nachfolge trat Alex Ferguson an. Die Saison wurde im Mittelfeld abgeschlossen. 1988 wurde der Verein Vizemeister. 1990 stand Ferguson kurz vor seiner Entlassung, ein Erfolg im FA Cup, der später gewonnen werden konnte, hielt ihn aber im Amt. 1991 gewann Manchester United das Endspiel im Europapokal der Pokalsieger gegen den FC Barcelona und ging im selben Jahr an die Börse. Der Börsengang brachte Einnahmen in Höhe von 18 Millionen Pfund. 1992 konnte der Ligapokal und die Vizemeisterschaft gewonnen werden. Mit dem Neuzugang Éric Cantona wurde 1993 zum ersten Mal seit 26 Jahren die englische Meisterschaft gewonnen. Im Todesjahr von Matt Busby gelang Manchester das erste Double der Vereinsgeschichte. In der Saison 94/95 wurde Cantona für acht Monate gesperrt, nachdem er einen gegnerischen Fan mit einem Fußtritt angriff. In diesem Jahr wurden beide Titel knapp verpasst. Nach der Saison wurden einige Leistungsträger verkauft. Trotz vorhandener finanzieller Mittel kaufte Ferguson keine Starspieler, sondern setzte auf junge Spieler wie David Beckham (damals 20) oder Gary Neville (ebenfalls 20). Nach der Rückkehr von Cantona startete Manchester eine Aufholjagd, an deren Ende der erneute Gewinn des Doubles stand. 1997 wurde die vierte Meisterschaft in fünf Jahren gefeiert. Am 8. Mai 2013 gab Sir Alex Ferguson nach 27 Jahren Trainerkarriere seinen Rücktritt nach der Saison 2012/13 bei Manchester United mit den Worten "es sei die richtige Zeit" bekannt.

Das „Triple“ 1999

Nach einer titellosen Saison folgte 1999 das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte. Als erster englischer Verein konnte Manchester United das Triple gewinnen. Im Finale der Champions League besiegte man dabei in Barcelona den FC Bayern München. Nach einem 0:1-Rückstand nach 90 Minuten drehte die Mannschaft ein verloren geglaubtes Spiel durch Tore von Teddy Sheringham und Ole Gunnar Solskjær in der Nachspielzeit innerhalb von zwei Minuten. Ferguson wurde daraufhin als Anerkennung für seine Verdienste zum Ritter geschlagen. Viele Fans bezeichnen noch heute diesen Sieg als den schönsten. In der Liga sicherte sich der Verein erst am letzten Spieltag durch ein 2:1-Erfolg über Tottenham Hotspur die Meisterschaft, der schärfste Konkurrent, der FC Arsenal, gewann zwar mit 1:0 gegen Aston Villa, hätte aber zusätzlich einen Ausrutscher der Red Devils benötigt. Im FA Cup Finale folgte ein 2:0-Erfolg durch Tore von Teddy Sheringham und Paul Scholes gegen Newcastle United. Abgerundet wurde das erfolgreiche Jahr durch einen 1:0 Triumph im Weltpokal gegen Palmeiras São Paulo.

Nach dem „Triple“ (1999-2006)

Die Eigentümer von Manchester United waren seit der Gründung des Vereins überwiegend lokale Unternehmen oder Geschäftsleute. Nach dem Börsengang 1991 gab es mehrere Übernahmeversuche, insbesondere durch ein Unternehmen von Rupert Murdoch. Im März 2003 begann schließlich Malcolm Glazer (ein 1928 geborener Milliardär aus den USA) damit, Aktien von Manchester United aufzukaufen. Er erhöhte seinen Anteil bis 2005 auf 28 Prozent, und nach langem Tauziehen sicherte sich der Milliardär am 12. Mai 2005 weitere 29 Prozent, die er den irischen Unternehmern John Magnier und John Paul MacManus abkaufte. Damit hielt er die Mehrheit und bot für die übrigen Aktien. Der Gesamtwert seiner Offerte: 790 Mio. £.

Am 16. Mai 2005 konnte Glazer seinen Anteil auf 75 % erhöhen, was ihm erlaubte, den Club von der Börse zu nehmen. Am 28. Juni gehörten ihm bereits 98 % der Aktien, womit eine Zwangsabfindung der restlichen Kleinaktionäre ermöglicht wurde. Somit ist der Verein nun Privateigentum der Glazer-Familie. Malcolm Glazers Söhne Joel, Avram und Bryan wurden in den Vorstand berufen.

Mit Protestaktionen hatten viele Fans bis zuletzt versucht, die Übernahme durch Glazer, dem auch der American-Football-Verein der Tampa Bay Buccaneers gehört, zu verhindern. Dahinter stand die Befürchtung, dass die Glazers die Umschuldung der zum Kauf beanspruchten Kredite auf den Verein selbst, der zuvor schuldenfrei war, durch höhere Eintrittspreise und geringere Ausgaben für Spieler wieder einnehmen wollten. Die für den Verein durch die Umschuldung entstandenen Kosten werden auf knapp £700 Mio, also knapp 1 Mrd. Euro, geschätzt. Einige Fans des Vereins gründeten daraufhin den neuen Klub FC United of Manchester als Amateurverein und reinen Mitgliederverein. Zu den Spielen von Manchester United (Premier League) kamen in der Saison 2005/06 durchschnittlich 68.800 Zuschauer pro Heimspiel.

Zu Beginn der Saison 2005/06 verließ der Mittelfeldstratege Roy Keane Manchester in Richtung Celtic Glasgow, nachdem er mehrmals in der Öffentlichkeit kritisiert worden war. Mit Nemanja Vidić und Patrice Evra wurde die Abwehr um den neuen Torwart Edwin van der Sar, der für 4 Millionen aus Fulham kam, verstärkt. In der Champions League schied man erstmals seit Jahren bereits in der Gruppenphase aus. Allgemein war die Saison geprägt durch viele Verletzungen von Schlüsselspielern, wie Gabriel Heinze, Alan Smith, Ryan Giggs und Paul Scholes. Dennoch blieb man in der Saison nicht ohne Titel und gewann erstmals seit 1992 erneut den League Cup gegen Wigan Athletic. In der Liga beendete man die Saison immerhin auf dem zweiten Platz, welcher die direkte Teilnahme an der Champions League sicherstellte. Am Ende der Saison musste Manchester einen schwerwiegenden Abgang kompensieren, denn Ruud van Nistelrooy verließ den Klub in Richtung Real Madrid, nachdem es schon länger Differenzen zwischen Ferguson und ihm gab. Mit Michael Carrick wurde von Tottenham Hotspur ein neuer Mittelfeldspieler verpflichtet.

Nationale Dominanz und internationale Erfolge (2006-2013)

Nach drei Jahren ohne Meisterschaft sicherte sich United in der Saison 2006/07 den Titel mit sechs Punkten Vorsprung. Im Halbfinale der Champions League schied man trotz eines 3:2-Erfolges im Hinspiels durch eine 0:3-Niederlage im Rückspiel gegen den AC Mailand aus. Im FA Cup erreichte Manchester United das Finale, unterlag dort aber im ersten Endspiel im neu gebauten Wembley Stadium dem FC Chelsea mit 0:1. Am Ende der Saison verließen unter anderem Gabriel Heinze, Giuseppe Rossi und Alan Smith den Verein. Dafür konnte man sich mit Anderson, Nani, Owen Hargreaves, Carlos Tévez, Tomasz Kuszczak und Rodrigo Possebon verstärken.

Die Saison 2007/08 verlief für Manchester United erfolgreich, man gewann nach 1999 durch einen 6:5-Sieg nach Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea erneut die Champions League. Durch seinen 759. Einsatz für Manchester stellte Ryan Giggs den Rekord von Bobby Charlton als Rekordspieler des Klubs ein. Schließlich konnte die Mannschaft auch den insgesamt 17. Meistertitel feiern. Im FA Cup schied Manchester United im Viertelfinale gegen den späteren Pokalsieger FC Portsmouth mit 1:0 aus.

Zur Saison 2008/09 wurde Stürmer Dimitar Berbatow vom Ligakonkurrenten Tottenham Hotspur verpflichtet. Mit Fábio, Federico Macheda, Rafael, James Chester und Danny Welbeck wurden fünf Nachwuchsspieler in den Profikader hochgezogen. Spieler wie Gerard Piqué, Chris Eagles und Louis Saha verließen den Verein. Gleich zu Saisonbeginn setzte man sich im FA Community Shield im Elfmeterschießen gegen den letztjährigen FA Cup Sieger FC Portsmouth mit 3:1 durch. Am 21. Dezember 2008 gewann Manchester United die Klub-Weltmeisterschaft mit 1:0 gegen LDU Quito durch ein Tor von Wayne Rooney. Durch einen 4:1-Sieg gegen Tottenham Hotspur im League Cup schien das Quindruple machbar. Jedoch schied man 19. April 2009 im Halbfinale des FA Cups im Elfmeterschießen gegen den FC Everton aus, wodurch der Traum vom Quindruple ad acta gelegt wurde. Schließlich wurde sich zum 18. Mal und zum dritten Mal in Folge am 16. Mai 2009 die Meisterschaft gesichert. Mit diesem Meistertitel zog die Mannschaft von Alex Ferguson mit dem bisherigen Rekordhalter Liverpool gleich. Am 27. Mai 2009 fand das Champions-League-Finale in Rom gegen den FC Barcelona statt. Im Falle eines Sieges wäre Manchester als ersten Verein überhaupt die Titelverteidigung in der Champions League geglückt. Jedoch verlor die Mannschaft das Finale trotz starken Beginns mit 0:2 durch Tore von Samuel Eto’o und Lionel Messi. Am 11. Juni erteilte Manchester United Cristiano Ronaldo die Freigabe mit Real Madrid über einen Wechsel zu verhandeln, denn man akzeptierte das Angebot von 80 Millionen Pfund (ungefähr: 93 Millionen Euro), womit Ronaldo als teuerster Spieler in die Geschichte einging. Neben Ronaldo verließ auch Carlos Tévez den Verein, nachdem man keine Einigung über eine Vertragsverlängerung erzielen konnte. Den dritten Abgang stellte Fraizer Campbell dar, der zu Hull City wechselte. Um den Weggang Ronaldos zu kompensieren, wurden Luis Antonio Valencia und Michael Owen verpflichtet. Owen erhielt bei Manchester United die legendäre Rückennummer 7, die zuletzt Cristiano Ronaldo trug. Zum Spieler des Jahres wurde Nemanja Vidić gewählt, nachdem zuletzt diese Auszeichnung zweimal in Folge an Cristiano Ronaldo ging. Das erste Pflichtspiel der Saison 2009/10 um das Community Shield, wurde mit 4:1 im Elfmeterschießen, nachdem es nach der regulären Spielzeit 2:2 stand, gegen den FC Chelsea verloren. Im Finale avancierte Petr Čech zum Matchwinner, als er die Elfmeter von Patrice Evra und Ryan Giggs parierte.

Nachdem man in der Saison 2009/10 lediglich den Ligapokal gewann, verpflichtete Manchester United zur Saison 2010/11 u.a. den Mexikaner Chicharito und den Engländer Chris Smalling. Neben dem Spielfeld beherrschte in der Anfangsphase der Saison vor allem der Wechselpoker um Wayne Rooney das Geschehen. Nachdem Rooney seinen Abschied angekündigt hatte, unterzeichnete er am 22. Oktober 2010 einen neuen Fünfjahresvertrag bis 2015 bei United. Im Februar 2011 beendete Gary Neville aufgrund anhaltender Verletzungen seine Karriere. In der Premier League-Saison 2010/11 holte sich United mit neun Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger Chelsea erneut den Meistertitel und war damit mit nunmehr 19 gewonnenen Landesmeisterschaften alleiniger Rekordmeister vor dem FC Liverpool mit 18 Titeln. Im FA Cup scheiterte man im Halbfinale am Lokalrivalen Manchester City mit 0:1. Hingegen stand United zum drittenmale in vier Jahren im Finale der Champions League. Dort musste man sich allerdings im Finale im Wembley-Stadion dem deutlich überlegenen FC Barcelona mit 1:3 (1:1) geschlagen geben.

Zur Saison 2011/12 verpflichtete Manchester United die beiden Engländer Phil Jones (von den Blackburn Rovers) und Ashley Young (von Aston Villa) sowie den spanischen U21-Nationaltorhüter David de Gea von Atlético Madrid. Im Gegenzug beendeten Edwin Van der Sar und Paul Scholes ihre Karrieren, während John O’Shea und Wes Brown beide für ungenannte Ablösesummen zum AFC Sunderland wechselten. Am 7. Dezember 2011 unterlag Manchester United auswärts dem FC Basel im letzten entscheidenden Gruppenspiel der Gruppenphase der Champions League 2011/12 und schied - erstmals seit 2005 - bereits in der Gruppenphase aus der CL aus; konnte sich jedoch - zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte - dank dem 3. Gruppenplatz für die Europa League qualifizieren. Im Sechzehntelfinale der Europa League trafen sie auf Ajax Amsterdam. Das Rückspiel verloren sie zwar mit 2:1, doch dank des 2:0 Hinspiel-Erfolges qualifizierten sie sich für das Achtelfinale. Dort schieden sie jedoch nach 2:3 im Hinspiel und 1:2 im Rückspiel gegen Athletic Bilbao aus. Zu Saisonende erreichte United nach Manchester City den zweiten Tabellenplatz und konnte sich so erneut für die Gruppenphase der Champions League qualifizieren.

Zur Saison 2012/13 verpflichtete man unter anderem Shinji Kagawa von Borussia Dortmund sowie Robin van Persie vom FC Arsenal. In der UEFA Champions League schied die Mannschaft im Achtelfinale gegen Real Madrid und im FA Cup im Viertelfinale gegen den FC Chelsea aus. In der Premier League holte sie die Meisterschaft.

Die Zeit nach Ferguson (seit 2013)

Nach der Saison 2012/13 beendete Alex Ferguson seine Trainerkarriere, nachdem er 27 Jahre lang Cheftrainer von Manchester United war. Sein Nachfolger wurde zur Saison 2013/14 David Moyes, der vom FC Everton verpflichtet wurde und einen Vertrag bis 2019 erhielt. Unter Moyes verlief die Saison für Uniteds Verhältnisse enttäuschend, obwohl die Meistermannschaft des Vorjahres noch größtenteils intakt war. Im FA Cup schied das Team bereits in der dritten Hauptrunde, also beim ersten Spieltag für Premier-League-Vereine, mit einer 1:2-Heimniederlage gegen Swansea City aus, im League Cup war im Halbfinale gegen AFC Sunderland nach Elfmeterschiessen Schluss und in der Champions League war im Viertelfinale gegen den FC Bayern München kein Vorbeikommen. Am 22. April wurde Moyes nach einer 0:2-Niederlage, die zu diesem Zeitpunkt elfte Ligapleite, bei seinem Ex-Klub FC Everton am 34. Spieltag entlassen. Es war die erste Trainerentlassung Uniteds nach der Entlassung von Ron Atkinson am 5. November 1986. Moyes Nachfolge übernahm Co-Trainer und Spieler Ryan Giggs zunächst bis zum Saisonende. Die Saison beendete das Team auf Rang sieben, womit man sich zum ersten Mal seit 19 Jahren nicht für die Champions League sowie außerdem auch nicht für einen europäischen Wettbewerb insgesamt qualifizieren konnte.

Zur Saison 2014/15 übernahm der Niederländer Louis van Gaal den Posten des Cheftrainers; Giggs rückte wieder auf die Position des Co-Trainers. Als Neuzugänge kamen Ander Herrera (Athletic Bilbao), Luke Shaw (FC Southampton), Marcos Rojo (Sporting Lissabon), Daley Blind (Ajax Amsterdam) und Ángel Di María, der für rund 75 Millionen Euro von Real Madrid verpflichtet wurde und damit bis dahin teuerster Transfer der Liga war, ins Old Trafford. Zudem wurde kurz vor Ende der Transferfrist Radamel Falcao bis zum Saisonende vom AS Monaco ausgeliehen. Nach nur einem Punkt aus zwei Spielen in der Premier League folgte das Ausscheiden im League Cup mit einem 0:4 in der zweiten Runde gegen den Drittligisten MK Dons. Im Pokal schied man im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Arsenal aus. Die Saison beendete Manchester United auf Platz vier. Am Ende der Saison verließen Ángel Di María und weitere Spieler den Verein, der sich allerdings insbesondere durch die Zugänge von Bastian Schweinsteiger, Anthony Martial, Memphis Depay, Morgan Schneiderlin und Matteo Darmian verstärken konnte. Nach dem erfolgreichen Play-off gegen den FC Brügge nahm Manchester United nach einem Jahr Unterbrechung wieder an der Champions League teil. Zwar gewann man mit van Gaal den FA Cup 2015/16, aber nachdem die Qualifikation für die UEFA Champions League 2016/17 verpasst worden war, trennte sich Manchester United von ihm.

Zur Saison 2016/17 übernahm José Mourinho die Mannschaft von Louis van Gaal. Als Neuzugänge wurden insbesondere Zlatan Ibrahimović und Paul Pogba, der für die Rekordablösesumme in Höhe von 105 Mio. Euro nach Manchester zurückkehrte, verpflichtet. Im ersten Pflichtspiel der Saison gewann das Team mit 2:1 gegen den Meister Leicester City den FA Community Shield.

Bezeichnungen

Umgangssprachlich wird der Verein in Großbritannien auch als Man United bezeichnet; als Spitzname ist The Red Devils („Die roten Teufel“) verbreitet. Hingegen wird die vor allem im Ausland gebräuchliche Kurzform ManU von der Anhängerschaft des Vereins als beleidigend abgelehnt. Sie wurde ursprünglich von gegnerischen Fans verwendet, die sich die klangliche Nähe zum englischen Wort manure („Dünger“ bzw. „Mist“) zu Nutze machten, um die 1958 bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommenen Spieler zu verhöhnen. Gängige Abkürzungen sind ManUtd, regional auch einfach United bzw. Utd.

Vereinswappen

Im Laufe der Jahre veränderte sich das Wappen von United immer wieder, die Grundform blieb jedoch stets erhalten. Es ähnelt dem Wappen von Manchester. Der Spitzname „The Red Devils“, der in den 1960er Jahren von Matt Busby im Zusammenhang mit dem in rot spielenden Rugby-Team aus Salford gehört wurde, wurde später offiziell für Manchester United ebenfalls anerkannt. Gegen Ende des Jahrzehnts wurde bereits in einigen Fanutensilien, wie Schals, der Teufel integriert. Erst 1970 wurde der Teufel mit dem markanten Dreizack in das Wappen integriert. Die bisher letzte Änderung am Wappen wurde 1998 vorgenommen, als die Worte „Football Club“ aus dem Wappen entfernt wurden und dafür der Schriftzug „Manchester United“ neu auf dem Wappen proportioniert wurde.

Abweichende Trikotfarben und -muster

Mit einer Vielzahl verschiedener Trikots spielte der Klub zwischen 1878 und 1892, das wohl auffälligste war auf einer Seite grün und auf der anderen gelb. Nach zweijähriger Abstinenz, in der man ein mit weiß und rot gevierteltes Trikot trug, feierte dieses 1896 sein Comeback, das aber nicht von langer Dauer war. Denn schon in der folgenden Saison kamen ein komplett weißes Shirt und blaue Fußballschuhe zum Einsatz. So dauerte es bis Anfang der 1990er Jahre, ehe diese Streifen nochmals im Auswärtstrikot zum Einsatz kamen. Denn 1902 kam mit der Umbenennung des Vereins und der Änderung der Klubfarben zu Rot auch ein Trikotwechsel. Infolgedessen spielte man nun mit rotem Oberteil, weißen Hosen und schwarzen Stutzen. Diese Kombination wurde in den nächsten Jahren schließlich typisch für die United-Trikots. Im FA-Cup-Finale 1909 wurde allerdings eine Ausnahme gemacht. In diesem Spiel trug Manchester weiße Oberteile die mit einem roten V auf der Brust versehen waren. Dieses Trikot feierte allerdings in den 1920er Jahren eine Auferstehung, bevor United wieder zu den roten Shirts griff. Anlässlich des 100-jährigen Bestehen des Old Trafford wurden Heim- und Auswärtstrikot für die Saison 2009/10 wieder mit einem „V“ versehen, das auf einem roten Hemd schwarz bzw. auf einem schwarzen Oberteil blau gefärbt war. Die schwarzen Trikots hatten sich allerdings in den Jahren zuvor bereits etabliert. Eine komplette Ausnahme stellt das Oberteil aus dem Jahr 1934 dar, das rot und weiß gestreift war, jedoch nur kurz, von März bis April, verwendet wurde.

Trikotsponsoren

Erster und bisher längster Trikotsponsor war von 1982 bis 2000 das Elektronikunternehmen Sharp, gefolgt von Vodafone, das seinen Vertrag mit Manchester United allerdings mit Mai 2006 beendete, um sich auf die Aktivitäten als Hauptsponsor der UEFA Champions League konzentrieren zu können. 2006 einigte sich Manchester United mit dem amerikanischen Unternehmen American International Group (AIG) auf einen 56,5 Millionen Pfund teuren Vierjahresvertrag als Trikotsponsor.

Ab der Saison 2010/11 war der britische Versicherungskonzern Aon Nachfolger von AIG als Trikotsponsor. Am 30. Juli 2012 einigten sich der Autohersteller Chevrolet und der englische Rekordmeister auf einen Sponsorenvertrag über sieben Jahre. Zur Saison 2014/15 löste Chevrolet den Versicherungskonzern Aon als Trikotsponsor ab.

Geschäftsdaten

Eigentumsverhältnisse

Eigentümer des Klubs ist seit 2003 die Glazer-Familie, die über ihre Unternehmen Red Football Limited Partnership und Red Football General Partner Inc. die Manchester United Public Limited Company finanziell kontrolliert. Beide Unternehmen haben ihren Sitz in Nevada/USA, das keine Körperschaftsteuer erhebt, wobei Manchester United Körperschaftssteuer in Großbritannien zahlt. United selbst ist seit der Listung an der Börse New York auf den Kaimaninseln als Unternehmen registriert, von wo aus das Börsengeschäft abgewickelt wird. Das Unternehmen ist weiterhin in England angesiedelt und zahlt dort Steuern.

Saisondaten

In der Saison 2009/10 konnte ein Umsatz von 285 Millionen Pfund erwirtschaftet werden (im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 8 Millionen Pfund):

Ticketverkäufe und Spieltagerlöse: 100 Millionen Pfund

TV-Übertragungsrechte: 104 Millionen Pfund

Vermarktung & Sponsoring: 81 Millionen Pfund

Die Gehaltszahlungen beliefen sich auf 131 Millionen Pfund (Steigerung um 8 Millionen Pfund im Vergleich zum Vorjahr) und erfordern damit 46 Prozent des Umsatzes. Der Verlust vor Steuern betrug 79 Millionen Pfund und ließ die Gesamtschulden damit auf 590 Millionen Pfund ansteigen, deren Zinsen 107 Millionen Pfund pro Jahr ausmachen (diese stehen im Zusammenhang mit einer Anleihe, die Mitte Januar 2010 über 500 Mio. Pfund ausgegeben wurde).

Am Ende der Saison 2012 stand United wieder an der Spitze der Vereine in England nach Umsatz und erwirtschaftete einen Umsatz von 320 Millionen Pfund. Dies war allerdings 11 Millionen Pfund weniger als 2011. Dabei blieben die Spieltagserlöse mit 99 Millionen Pfund beinahe konstant, ebenso wie die Erlöse aus den TV-Übertragungsrechten. Die restlichen kommerziellen Aktivitäten konnten allerdings auf 118 Millionen Pfund erhöht werden. Die Schulden betrugen 366 Millionen Pfund. Nachdem der Verein 2011 einen Profit von 12 Millionen Pfund erwirtschaften konnte, wurde 2012 ein Operativer Verlust von 5 Millionen Pfund verbucht. Die Ausgaben für Spielergehälter stiegen 2012 auf 162 Millionen Pfund (51 % des Gesamtumsatzes), dies waren 9 Millionen Pfund mehr als im Vorjahr. Damit lag Manchester United englandweit auf Rang 3 hinter Manchester City und dem FC Chelsea.

Mitte 2012 wurde bekannt, dass der Hedgefonds des Investors George Soros Anteile des Vereines übernommen habe; der bereinigte Schuldenstand wurde zur gleichen Zeit mit 437 Millionen Pfund angegeben.

In der Saison 2012/13 konnte Manchester United einen Umsatz von 363 Millionen Pfund erwirtschaften, 43 Millionen mehr als im Jahr davor. Die Einnahmen an Spieltagen inklusive Tickertlösen lagen bei 109 Millionen, Fernseh- und Übertragungsrechte bei 102 Millionen und sonstige Aktivitäten bei 153 Millionen Pfund. Dagegen standen Ausgaben von 181 Millionen Pfund für Spielergehälter, einer Steigerung von 19 Millionen Pfund gegenüber dem Vorjahr, Zinszahlungen und anderer Finanzierungskosten von noch immer 72 Millionen Pfund sowie andere Kosten, aufgrund derer Manchester United 9 Millionen Pfund Verlust vor Steuern machte. Die Nettoverschuldung des Klubs betrug nur noch 295 Millionen Pfund, der Gesamtschuldenstand 389 Millionen.

In der Saison 2013/14 konnte United seinen Umsatz wiederum um 70 Millionen Pfund auf 433 Millionen Pfund steigern. Die Einnahmen an Spieltagen sanken leicht auf 108 Millionen Pfund, die Fernseh- und Übertragungsrechte konnten auf 136 Millionen und sonstige Aktivitäten auf 189 Millionen Pfund gesteigert werden. Die Ausgaben für Spielergehälter stiegen gleichzeitig auf 215 Millionen Pfund, insgesamt konnte Manchester United einen Gewinn vor Steuern von 41 Millionen Pfund machen. Zinszahlungen und andere Finanzierungskosten machten nur noch 29 Millionen Pfund aus, die Nettoverschuldung lag bei 275 Millionen Pfund.

Spielstätten

Als Manchester United 1878 unter dem Namen Newton Heath fungierte, wurden die Heimspiele auf einem kleinen Fußballplatz, der so genannten North Road, ausgerichtet. Fünfzehn Jahre wurden dort die Heimspiele von United ausgetragen, bevor man 1893 in die Bank Street, einem Stadion in der Nähe von Clayton, umzog. Die North Road umfasste beim Auszug von United 15.000 Plätze, jedoch entschied sich Manchester trotz der kurz vorher durchgeführten Sitzplatzaufstockung für einen Umzug in ein größeres Stadion, da aufgrund des Aufstiegs in die Football League mehr Zuschauer erwartet wurden. Heute existiert die North Road nicht mehr, sie wurde nach Abriss des Stadions wieder in Northampton Road umbenannt. Schließlich wurde die Moston Brook High School auf dem ehemaligen Stadiongelände erbaut, die jedoch im August 2000 die Tore schloss. So siedelte sich die Northwest Regional Development Agency an der Stelle an. Die rote Gedenktafel, welche in der Schulmauer integriert war und als Erinnerung an die Geschichte der Stadt diente, wurde gestohlen und ist seither verschollen.

Die Bank Street stellte einen großen Sprung für Manchester dar, denn das neue Stadion konnte bis zu 50.000 Zuschauer beherbergen. Jedoch beschloss Klubbesitzer John Henry Davies 1910 in das Old Trafford umzuziehen, da man hier nicht genug Möglichkeiten einer Erweiterung hätte. Zuvor wurde 1908 der erste Meistertitel eingefahren und ein Jahr später kam noch der Triumph im FA Cup hinzu. Beim letzten Spiel in der Bank Street am 22. Januar 1910 gegen Tottenham Hotspur kamen 5.000 Zuschauer und sahen einen 5:0-Sieg der Red Devils. Wenige Tage nach dem Spiel wurde das Stadion durch einen Sturm schwer beschädigt, als große Teile des Daches fortgeweht wurden. Trotz dieser baulichen Mängel wurde das Stadion bis 1912 von der Reservemannschaft weiterhin genutzt. Schließlich wurde das Stadiongelände verkauft und einige Firmen ließen sich nieder. Heute beherbergt das Gelände den Velodrome Car Park. Dennoch ist an der Stelle eine rote Gedenktafel angebracht, die den Ort als Teil der Geschichte des Vereines markiert.

1910 begann die Ära des Old-Trafford-Stadions. Bis 1939 umfasste das Stadion gut 80.000 Plätze, aufgrund des höheren Komforts durch Sitzplätze nahm die Kapazität des Stadions in den Folgejahren bis 1996 auf 43.000 ab, was vor allem durch das Stehplatzverbot bedingt war. Durch mehrere Aufstockungen der Nord, West, Ost Tribünen nahm die Zuschaueranzahl auf gut 76.000 zu.

Trainingsstätten

Bis 1951 trainierten die Mannschaften im Old Trafford, da kein Trainingsplatz existierte. Dadurch wurde jedoch des Öfteren der Rasen im Stadion sehr stark beansprucht, weshalb man schließlich The Cliff, ein Trainingsgelände in Broughton in der Region Greater Manchester, kaufte. Das Trainingsgelände wurde zuvor bis 1933 von den Broughton Rangers, einem Rugby Club, genutzt. Die Tatsache, dass im Old Trafford bis 1957 keine Flutlichtstrahler installiert waren, sorgte dafür, dass einige Abendsspiele auf dem Trainingsgelände ausgetragen wurden. Die Jugendmannschaft, mit den späteren Stars wie Duncan Edwards oder John Doherty, sorgte mit einem 23:0 Sieg gegen Nantwich Town für den bis heute höchsten Sieg im Youth-FA Cup.

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde beschlossen, ein neues Trainingszentrum in Carrington zu nutzen. Grund hierfür war die Meinung Fergusons, dass The Cliff zu öffentlich wäre und so die Gefahr bestünde, dass die Taktik öffentlich bekannt gegeben werde. So kam es, dass die Profimannschaft, die Reserve und die Akademie in das Trafford Training Centre umzogen. Jedoch wird The Cliff heute noch von diversen Jugendmannschaften des Vereins sowohl für den Trainings- als auch für den Spielbetrieb genutzt. Auch die englische Nationalmannschaft nutzte das Trainingsgelände gelegentlich für das Training vor Länderspielen im Old Trafford. Seit dem 26. Juli 2000 ist das neue Trainingszentrum in Betrieb. Durch die Fertigstellung der Akademie im Jahr 2002 befinden sich nun alle Jugendmannschaften, von der U-9 bis zur U-16, auf dem Trainingsgelände. Neben verschiedenen Trainingsmöglichkeiten wie Basketball und den 14 Fußballfeldern befinden sich die Praxen der Physiotherapeuten sowie Büros und ein vereinseigenes Restaurant für Spieler und Trainer auf dem Gelände. MUTV (der eigene Fernsehsender) hat ebenfalls seine Studios auf dem Gelände errichtet. Umgeben wird das Stadion von 30.000 Bäumen, welche zur Abschirmung des Geländes dienen.

Anfang April 2013 gab Manchester United außerdem offiziell bekannt, den Namen der derzeitigen Trainingsstätte an den Trikotsponsor AON Corporation zu verkaufen. Des Weiteren erhält das Unternehmen auch einen Druck auf dem Trainingsgewand und wirbt für Manchester United bei Überseetouren. Der Vertrag beläuft sich vorerst auf acht Jahre und bringt dem Verein geschätzte 184 bis 230 Millionen Euro ein.

Zuschauerschnitt

Der höchste Zuschauerschnitt stammt aus der Spielzeit 2006/07 mit 75.826 Besuchern. Der niedrigste Schnitt wurde in der Start-Saison der Premier League, 1992/93, erzielt. Nur 35.084 Fans kamen pro Spiel ins Old Trafford. 1992 wurde die Premier League als höchste englische Spielklasse eingeführt und löste die First Division ab.

Die Angaben zu den Zuschauerzahlen (und somit auch den Rekorden) variieren je nach Zählweise. Während Manchester United wie andere Vereine auch als Besucherzahl immer die Anzahl der verkauften Karten angab, zählte die Polizei aus Sicherheitsgründen die Zahl der tatsächlich im Stadion erscheinenden Zuschauer: Bis April 2013 hatte Manchester United nach diesen Zahlen in der Saison 2012/13 einen Zuschauerschnitt von 61.739, der Verein hingegen gab ihn mit 73.653 an. Bei einem Champions-League-Spiel im Dezember 2012 gegen CFR Cluj wurden 71.521 Karten verkauft, aber nur 46.894 Besucher waren laut Polizei zum Spiel erschienen.